Die Story Bridge in Brisbane hat das traurige Primat, der berüchtigtste Selbstmord-Hotspot Australiens zu sein. Als Vorbeugungsmassnahme finanziert die Gemeinde ein ausserordentliches Projekt mit 8,4 Mio. AUD für das Anbringen einer Maschenwand aus Edelstahl entlang beider Gehwege.
Profil: |
Spezialträger 80x80x6x6mm |
Materialgüte: |
1.4404 |
Ausführung: |
Low-Impact-Lasergeschweisst u. geschliffen |
Abnehmerbranchen: |
Architektur, Bauwesen u. Konstruktion |
Land: |
Brisbane, Australien |

Massgeschneiderte und polierte Träger aus 1.4404
Die für 2013 angekündigte Fertigstellung wurde zweimal verschoben. Mehrere Faktoren waren für diese Verzögerung verantwortlich, wie zum Beispiel Fragen über die Erhaltung des Kulturerbes des Brückendesigns, sowie Optimierungen an den maschen des Netzes um eine bessere Sicht zu ermöglichen.
Montanstahl war an dem Projekt mit der Realisierung und Lieferung der Edelstahlpfosten beteiligt. In einem frühen Stadium wurden sie als Hohlprofile mit variablem Querschnitt über die Mastlänge konzipiert. Die folgende Revision umfasste einen Träger mit fallender Höhe über die Stablänge. Von dieser Variante wurden bei Montanstahl einige Prototypen hergestellt und zur Bewertung nach Australien geflogen.
Letztendlich wurde es ein massgeschneiderter Träger mit außermittig angeordnetem Steg und konstantem Querschnitt (80x80x6x6mm). Es gab zwei verschiedene Lieferlängen: 3,4m und 4,5m. Als Material wurde Edelstahl 1.4404 gewählt. Die Oberfläche musste auf eine Oberflächenrauheit von max. Ra 0,7μ geschliffen werden, um den in Australien durchgeführten Elektropolierprozess zu erleichtern Dieser verbessert zusätzlich die Korrosionsbeständigkeit des eingesetzten Edelstahls.
Die Lösung: Low-Impact-Laserschweisstechnologie
Die Eigenschaften, die für diese Profile erforderlich sind, haben uns zu der Wahl der Low-Impact-Laserschweisstechnologie geleitet. Diese spezielle Laserschweisstechnologie verwendet einen besonderen Laser, der eine extrem reduzierte Wärmezufuhr, mit sehr geringem Verzug und minimalen Schweissspritzern ermöglicht.
Beide Aspekte sind von ausschlaggebender Wichtigkeit, da die Blechstreifen aus denen der Träger zusammengesetzt wird vor dem Laserschweissen geschliffen werden.
Der Schliff der Blechstreifen vor dem Verschweissen zum Träger, ermöglicht eine erhebliche Kostenreduktion und eine bessere Oberflächenausführung als ein Schliff auf dem fertigen Profil. Ein geringer Verzug vermeidet oberflächenbeschädigenden Richtaufwand.
Die geringe Anzahl der Schweissspritzer des Low-Impact-Lasers ist sehr wichtig, um eine Beschädigung der zuvor erzeugten wertvollen Oberfläche zu vermeiden.
Auch die allgemeinen Masstoleranzen sind recht anspruchsvoll, da eine Klemme für die Halterung des Maschenzauns auf den Stab aufgeschoben werden soll und das muss passgenau erfolgen.
Pünktliche Lieferung ist ein Muss
Aufgrund aller angesammelten Verzögerungen war der Zeitplan sehr knapp geworden. Eine optimierte und organisierte Produktion mit der Definition von Prioritätslisten der benötigten Längen lässt jedoch die Stangenfertigung reibungslos durch die Produktion laufen.
Nach Beendung aller Produktionsschritte, wurde jede einzelne Stange individuell:
inspiziert, vermessen, protokolliert, in schützenden Luftschlauch verpackt und schließlich in speziellen Holzkisten gelagert.
Einige Container mit wertvollen Stangen verliessen das Lager noch vor dem vereinbarten Zeitplan.
Letzte Schritte werden in Australien durchgeführt
In Australien angekommen wurde jeder Mast für die Installation der Halterung des Maschenzauns bearbeitet. Der Pfosten wurde auf einen Designradius mittels Rollen gebogen und schließlich elektropoliert, um die Korrosionsbeständigkeit und damit die Lebensdauer zu erhöhen.
Die Installation hat die Ästhetik der denkmalgeschützten freitragenden Stahlbrücke in keiner Weise beeinträchtigt, wird jedoch Suizide durch Todessprünge verhindern.
