Edelstahl Rostfrei kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Schon über 100 Jahre gibt es dieses Material und es wird bis heute in allen erdenklichen Branchen weltweit eingesetzt.
Die Ursprünge von Edelstahl
Edelstahl Rostfrei zählt zu den am meisten gebrauchten Produktionsmaterialien. Kein Wunder, besticht es doch neben seinen mechanischen Eigenschaften auch als nichtrostender Stahl. Diese Besonderheiten sind natürlich kein Zufall.
Der emporstrebende Chemiesektor am Anfang des 20. Jahrhunderts verlangte nach einem Material mit besonders hoher Beständigkeit gegen Säuren, Nässe und Korrosion. Die bisher eingesetzten Stahlsorten konnten dies nicht bieten und waren zudem auch noch schwer verformbar.
In den Laboren der Friedrich Krupp AG in Essen forschten der Physiker Prof. Benno Strauß und sein Mitarbeiter Dr. Eduard Maurer über vier Jahre, bis sie am 18. Oktober 1912 das Patent zur „Herstellung von Gegenständen, die hohe Widerstandskraft gegen Korrosion erfordern“ erhielten. Zwei Monate später folgte das Patent für die „Herstellung von Gegenständen, die hohe Widerstandsfähigkeit gegen den Angriff durch Säuren und hohe Festigkeit erfordern.“ Damit war Edelstahl Rostfrei geboren.
Edelstahl Rostfrei wird ständig erneuert
Doch Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl. Durch verschiedene Zusammensetzungen in der Legierung entstehen ganz unterschiedliche Sorten wie Duplex Edelstahl, ferritischer Edelstahl oder auch gängige Güten wie V2A.
Diese Abkürzung steht für „Versuchsschmelze 2 Austenit“ und ist heute auch unter der Bezeichnung 1.4301 bekannt. Der austenitische Edelstahl V2A gilt als der erste kommerziell produzierte nichtrostende Stahl, aus dem wiederum 1922 die Marke Nirosta (kurz für: nichtrostender Stahl) von ThyssenKrupp entstand. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Bezeichnungen Nirosta und Edelstahl Rostfrei daher auch oft synonym verwendet.
Entwicklung bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts
In den folgenden Jahrzehnten trat rostfreier Stahl seinen Siegeszug an. Schon kurz nach der Patentierung setzte man ihn auch in der Lebensmittelproduktion und für die sogenannte Weiße Ware in Haushalten ein. 1914 zeigte eine Ausstellung im schwedischen Malmö erstmals Produkte aus Edelstahl Rostfrei und machte sie damit einem breiten Publikum bekannt.
Ein weiteres Patent folgte 1919, was den Einsatz von rostfreiem Stahl in der Medizin ermöglichte. Bald darauf entschieden sich auch immer mehr Architekten für die Verwendung von Edelstahl Profilen. Das Chrysler-Building in New York City wurde Ende der 1920er Jahre erbaut und weist als erstes ein Dach aus Edelstahl Rostfrei auf.
Als weiterer Meilenstein in der Geschichte von rostfreiem Stahl gelten die 1950er Jahre. War der Bedarf an Edelstahl im Jahr 1915 mit 56 Tonnen noch relativ gering, betrug er 1950 schon über eine Million Tonnen weltweit. Grund dafür ist vor allem der vermehrte Einsatz in Hygiene-Betrieben.
Edelstahl kommt nie aus der Mode
Diese rasante Entwicklung zeichnet sich auch in den letzten Jahren weiter ab. So lag die Produktion von Edelstahl 2015 bei 41,6 Millionen Tonnen weltweit, im Jahr darauf bei 45,8 Millionen Tonnen.
Es entstehen auch immer wieder neue Stahlsorten. Nach heutigem Stand sind etwa 120 verschiedene Legierungen bekannt, die je nach Zusammensetzung höchst unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Profile aus Duplex Edelstahl sind zum Beispiel extrem widerstandsfähig gegen Spannungsrisskorrosion und hat eine hohe Streckgrenze. Dadurch können Edelstahl Profile in nahezu jedem erdenklichen Bereich des alltäglichen und industriellen Lebens Anwendung finden.
Edelstahl – eine globale Geschichte
Dass die Entdeckung von Edelstahl Rostfrei der deutschen Firma Krupp zugerechnet wird, bedeutet nicht, dass es nicht auch ähnliche Bestrebungen in anderen Ländern gab. Im benachbarten Österreich entwickelte der Ingenieur Max Mauermann ebenfalls 1912 einen rostbeständigen Stahl. So kam es 1924 zu einem Patentprozess zwischen Mauermann und dem Stahlkonzern aus dem Ruhrgebiet. Der Österreicher gewann diesen Prozess zwar, doch erst nach seinem Tod 1929 wurde ihm die Ersterfindung von Edelstahl Rostfrei tatsächlich bestätigt. Geld und Ruhm allerdings flossen ausnahmslos der Krupp AG zu.
In Großbritannien gilt ein weiterer Mann als Erfinder des rostfreien Stahls. Harry Brearley war Assistent in einem Chemielabor und forschte nach einem neuen Material mit weniger Verschleiss für Schusswaffen, was ihm 1913 schließlich erfolgreich gelang.
Daraus lässt sich ablesen, dass der Bedarf nach rostfreiem Stahl international und für verschiedenste Anwendungen vorhanden war. Dieses Phänomen hält bis heute an.
Montanstahl – Der Experte für Edelstahl
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